IT-Experte: Von Softwaretests, dem polizeilichen Informationssystem INPOL und informationstechnischer Überwachung Die Karriere von Thorsten K. im BKA
Als Softwareentwickler in der freien Wirtschaft
Nach Abschluss des Studiums als Diplom-Physikingenieur und beruflicher Weiterbildung zum Telekommunikations-Engineer mit IT-Schwerpunkt in Netzwerkadministration und Programmierung bin ich Ende der 1990er Jahre auf den „Internet-Zug“ aufgesprungen. Circa vier Jahre lang sammelte ich erste Berufserfahrungen als Softwareentwickler und Consultant in der freien Wirtschaft. Eine aufregende Zeit im jung-dynamischen IT-Business und in „sexy Projekten“ in Deutschland, aber auch im europäischen Ausland.
Als die Internetblase platzte, waren Firmenübernahmen, Insolvenzen und Niederlassungsschließungen in der Branche quasi an der Tagesordnung. Der Wunsch nach sicheren Arbeitsplätzen war allgemein spürbar.
Der Weg zum BKA durch den Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz
Zu dieser Zeit stieß ich auf eine Stellenanzeige des BKA, in der Softwareentwickler für die IT-Abteilung gesucht wurden. Ich bewarb mich darauf. Die „Public-Branche“ und insbesondere die Polizei interessierten mich und nicht zuletzt war Grund für meine Bewerbung, dass das Bundeskriminalamt einen Namen hat und für Sicherheit – auch im Beruf – stand.
Nachdem ich das Bewerbungsverfahren erfolgreich bestanden hatte, wurde ich zusammen mit vielen weiteren neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im August 2003 in der Abteilung Informationstechnik als Softwareentwickler in Wiesbaden eingestellt. Ich wirkte direkt im Projekt INPOL-neu mit, das die technologische Modernisierung des Polizeilichen Informationssystems zum Ziel hatte.
Beeindruckend waren von Anfang an nicht nur die allgemeine Dynamik im Projekt INPOL-neu, sondern auch die Bedeutung der darin integrierten Softwaretests, die ich in den Jahren der Softwareentwicklung zuvor nie kennengelernt hatte. Denn das Softwaretesten war bei IT-Fachkräften wie mir, die hauptsächlich Programmieren wollten, bestenfalls unbekannt oder ignoriert, viel eher jedoch unbeliebt.
Allgemein, und im BKA als Sicherheitsbehörde im Besonderen, bedürfen aber Softwareprodukte mit besonderen Qualitätsmerkmalen auch besonderer Qualitätssicherungsmaßnahmen. Daher hatte der Bereich Softwaretests im Projekt einen sehr hohen Stellenwert. Und somit schlüpfte ich recht schnell in die Rolle des Testers – eine Aufgabe, die ich vor meiner Zeit im BKA eigentlich nie hätte übernehmen wollen, die meine berufliche Zukunft aber maßgeblich prägen sollte.
Im Laufe meines Werdegangs arbeitete ich auch außerhalb meines eigentlichen Einsatzbereiches, beispielsweise als Testkoordinator zur Abnahme der heutigen Telekommunikations-Überwachungsanlage.
Nächster Karriereschritt: Sachgebietsleiter
Anfang 2012 wurde eine Stelle für einen Sachgebietsleiter im Bereich „Konzeption Programmtests/Monitoring im Kompetenzzentrum Informationstechnische Überwachung“ ausgeschrieben, worauf ich mich erfolgreich bewarb.
Seit Anfang Dezember 2016 bin ich im höheren naturwissenschaftlichen Dienst auf Probe als Regierungsrat verbeamtet. Neben der Sachgebietsleitung liegen meine Hauptaufgaben in der Konzeption, Planung und Steuerung sowie im Monitoring von Softwaretest-Aktivitäten. Eine spannende und sehr wichtige Aufgabe. Denn in Zeiten, in denen Kriminelle zunehmend verschlüsselt kommunizieren, indem sie beispielsweise Messenger-Dienste nutzen und nicht mehr telefonieren, sind Instrumente der informationstechnischen Überwachung unentbehrlich für die Strafverfolgung und insbesondere für die Gefahrenabwehr. Daher arbeiten wir im BKA verstärkt daran, neue Instrumente zu entwickeln, um Kriminalität und Terrorismus weiterhin erfolgreich bekämpfen zu können.
Bei Entwicklung und Einsatz solcher Instrumente sind hohe Qualitätsziele für die Software zu erreichen. Wir führen daher eine Vielzahl verschiedener Qualitätssicherungsmaßnahmen durch, zu denen systematische Softwaretests und ein Testmonitoring gehören. Der Aufwand ist groß, aber lohnend, da an die Softwarequalität im Bereich der Telekommunikations- und Informationstechnischen Überwachung zu Recht ein besonders hoher Anspruch gestellt wird, auch im Hinblick auf Datenschutzaspekte.
Gesamtpaket BKA macht Arbeitszufriedenheit aus
Meine Beförderungen und meine persönliche Entwicklung im BKA haben meinen positiven Eindruck vom BKA als Arbeitgeber natürlich mitgeprägt. Die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist für mich als Familienvater sehr wichtig, aber auch die Fortbildungsmöglichkeiten sowie Sport- und Gesundheitsförderung machen den positiven Gesamteindruck aus.
Was die Zukunft an Aufgaben und Herausforderungen für mich bringt, hängt von der vielfältigen, nicht immer vorhersehbaren Auftragslage ab. Beispielsweise auch von möglichen neuen Projekten und auch von der grundsätzlichen Ausrichtung des BKA in der Kriminalitätsbekämpfung. Aber ich bin für (fast) alles offen und hoffe, mich weiterhin spannenden Aufgaben widmen zu können und irgendwann „Beamter auf Lebenszeit“ zu werden.