Verwaltungsbeamter im BKA: rechtliche Fragen klären, Organisationsprozesse verbessern und die BKA-Amtsleitung administrativ beraten Die Karriere von Matthias B. im BKA
Als Verwaltungsbeamter zum BKA – ob das geht?
Diese Frage stellte ich mir, als sich mein Fachhochschulstudium an der Verwaltungsfachhochschule (VFH) Wiesbaden 1991 dem Ende zuneigte. Ein Herz gefasst und die Bewerbung geschrieben – ohne Ausschreibung. Wird es eine interessante Verwendung geben für einen frisch diplomierten Verwaltungswirt in der Laufbahn mit dem etwas sperrig klingenden Namen „gehobener nichttechnischer Verwaltungsdienst“? In einer Polizeibehörde? Wird es, sollte sich herausstellen.
Das Bewerbungsgespräch verlief erfolgreich und ich fand mich ab 01.10.1991 als Regierungsinspektor z. A. wie es damals hieß, im Personalreferat im Bereich Arbeits- und Tarifrecht wieder. Spannende rechtliche Fragen aus der Arbeitswelt warteten auf mich. Aber nicht nur das: Die persönliche Beratung von Tarifbeschäftigten und Vorgesetzten in der Abteilung „Zentrale Verwaltung“ in der ganzen Bandbreite tariflicher und arbeitsrechtlicher Fragestellungen war ein weiterer, wesentlicher und willkommener Tätigkeitsschwerpunkt.
Alles richtig gemacht, so fühlte es sich an
Von Anfang an wollte ich in einer Behörde arbeiten, die schon allein von den Aufgaben her eine gewisse Bandbreite abdeckt und vielfältige Blickwinkel und Einsatzmöglichkeiten bietet. Zudem einen Beitrag im Kontext „Innere Sicherheit“ leisten, das war es, was mich interessierte.
Organisation ist alles
Nach dem personalbasierten Einstieg in die Arbeitswelt wurde mir eine Verwendung im Referat Innere Organisation angeboten. Organisatorische Stellungnahmen abgeben, Prozesse erheben, modellieren, verbessern, Personalbedarf ermitteln und das alles ganz nah im polizeilichen Alltag. Sehr gut aus- und fortgebildet durch einschlägige und intensive Organisationslehrgänge. Mit Prüfung. Und Zeitdruck. Man fühlte sich an die Laufbahnprüfung erinnert. Aber es hat sich gelohnt. Als Unternehmensberater in der eigenen Behörde – das fühlte sich gut an.
Auch an die Familie denken
Erziehungsurlaub und gleichzeitig Teilzeit? Aus damaliger Sicht – Anfang des neuen Jahrtausends – eine noch äußerst ungewohnte Fragestellung für einen Mann. Aber Bundeserziehungsurlaubsgesetz und BKA machten es möglich.
Als einer der Ersten im BKA und befristet für ein Jahr. Ein Stellenwechsel schloss sich an und führte ins Justiziariat. Rechtliche Weiterbildung vom Feinsten. Mal wieder subsumieren: Zurück zu den Wurzeln.
Nach einigen Jahren zog es mich von den Paragraphen wieder zu den Menschen, ins Personalgeschäft. Mittenrein. Als Aufgabe die Personaleinsatzsteuerung, der größten Ressource des BKA: der gehobene Kriminaldienst. Unterm Strich: Die Bedarfslagen der Fachabteilungen sind groß, die Einsatzwünsche der Kolleginnen und Kollegen vielfältig. Drei Standorte, seinerzeit neun Abteilungen. Das Bild eines Jongleurs taucht unweigerlich auf. Vom Standort Wiesbaden aus, aber immer auch vor Ort in Berlin und Meckenheim. Flugzeug und Dienst-Kfz machen es möglich. Auch hier: Immer im Team mit netten Kolleginnen und Kollegen ging die Arbeit leicht von der Hand.
Seit anderthalb Jahren bin ich nun wieder im Leitungsstab angekommen. Die Herausforderung jetzt: Einführung strategischer Steuerungsinstrumente. Spannend und interessant wie eh und je.
Fazit aus Sicht eines Verwaltungsbeamten
Auch nach 26 Jahren Zugehörigkeit zum BKA, mittlerweile als Regierungsoberamtsrat, kann ich nur sagen: Alles richtig gemacht!